In Deutschland und weiten Teilen von Europa ist der Hyundai Elantra schon lange kein Thema mehr. Hier setzten die Koreaner auf die i30-Modellfamilie. Auf anderen Weltmärkten ist die Kompakt-Limousine aber sehr begehrt. In den USA wurde jetzt die siebte Generation des Elantra vorgestellt.
Elantra zeigt viel Kante
Mit der neuen Modellgeneration bekommt der Hyundai auch einen neuen Unterbau. DIe Neuauflage auf der K3-Plattform kommt mit mehr Radstand, mehr Breite und weniger Höhe. Die Gesamtlänge steigt um knapp sechs Zentimeter auf 4,68 Meter. Der Radstand legt um zwei Zentimeter auf nun 2,72 Meter zu. Das Breitenwachstum beträgt 2,5 Zentimeter auf 1,83 Meter. Die Höhe reduziert sich um zwei Zentimeter auf 1,42 Meter. Die neuen Proportionen trimmen den Elantra mehr auf viertüriges Coupé, wobei der Innenraum trotz der größeren Abmessungen nur geringfügig gewachsen ist.
Unsere Highlights
Der neue Hyundai Elantra setzt auf ein komplett neues Design. Die Koreaner nennen es "Parametric Dynamics"; wir sehen scharfe Kanten mit fließenden Linien kombiniert. Auch eine gewisse Ähnlichkeit zum eben erst vorgestellten G80 von der Luxus-Schwestermarke Genesis sind zu erkennen. Besonders markant wirken die scharfen Sicken in den Flanken, aus denen sich ein Dreiecksverbund ergibt. Dieses Designelement taucht auch an den Schürzen vorne und hinten mehrfach wieder auf. Die lang auslaufende Dachline macht die siebte Generation endgültig zum viertürigen Coupé. Die Scheinwerfer an der Front strecken sich bis weit in die Kotflügel hinein. Analog reichen auch die Heckleuchten weit in die hinteren Seitenteile. Die Überhänge an beiden Enden fallen lang aus. Der Kühlergrill ist abermals gewachsen.
Hyundai
Der Fahrer greift in ein ausgefallen designtes Vierspeichen-Lenkrad.
Im Innenraum setzt der neue Hyundai Elantra, der 2021er Modell auf den Markt kommen wird, auf eine Zweiteilung in der ersten Sitzreihe. Umlaufend um den Fahrer zeigt sich eine Struktur, die von der Tür über die Armaturentafel bis in die Mittelkonsole hinein reicht. Der Fahrer greift in ein ausgefallen designtes Vierspeichen-Lenkrad. Dahinter baut sich eine digitale Cockpit-Landschaft mit seitlich angehängten Bildschirmen auf beiden Lenkradseiten auf. Das Glasfläche links vom Lenkrad hat allerdings keine Funktion und dient nur dem Design. Das Cockpit- und das Infotainment-Display messen jeweils 10,25 Zoll in der Diagonale. Natürlich bietet das Bordsystem zahlreiche Vernetzungs-Optionen. Smartphones können per Apple Carplay und Android Auto eingebunden werden. Viele Funktionen lassen sich per Sprache steuern.
Erstmals mit Hybridantrieb
Auf der Antriebsseite ergänzt ein Hybrid den bisher solitär angebotenen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 147 PS und CVT-Getriebe. Der Hybrid kombiniert einen 1,6-Liter-Benziner mit einem 32 kW starken Elektromotor und einer 1,32 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie sowie einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Systemleistung wird mit 141 PS und 264 Nm angegeben. In beiden Fällen werden ausschließlich die Vorderräder angetrieben.
Hyundai USA
Der Hyundai Elantra N-Line erhält einen 204 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner.
Gleiches gilt auch für die nun präsentierte, sportlich angehauchte N-Line-Version. Deren 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner leistet 204 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 264 Newtonmetern. Der Motor ist entweder an ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder einen Doppelkuppler mit sieben Fahrstufen gekoppelt. Ein steiferes Fahrwerk, 18-Zoll-Räder, größere Bremsen an den Vorderrädern und verschiedene Fahrmodi sollen das Fahrverhalten dynamisieren.
Sportliche Design-Akzente beim N-Line
Den Kühlergrill bestückt Hyundai beim sportlichen Elantra mit einer neuen Gitterform und einem N-Line-Logo. Frontschürze und Seitenschweller zeigen sich ebenfalls neu geformt; hier und an den Radkästen und Seitenspiegeln befinden sich zudem Akzente in glänzendem Schwarz. Hinten gibt es eine neue Spoilerlippe und einen speziell gestalteten Diffusor, der rechts von einem verchromten Doppel-Endrohr begrenzt wird. Innen zeichnet sich der Elenatra N-Line durch ein lederummanteltes, perforiertes Lenkrad mit Metallspeichen, Sportsitze mit Lederpolstern, einen Schalthebel mit Metallakzenten und Ledereinsätzen sowie Leichtmetall-Pedale aus.
Hyundai USA
Das N-Line-Cockpit zeichnet sich durch zahlreiche Lederakzente aus.
Insider wollen aber wissen, dass der neue Elantra auch als N-Modell kommen soll. Beim Antrieb greift er dabei auf den 275 PS starken Zweiliter-Turbobenziner aus dem Hyundai i30 N zurück.
Produktions- und Marktstart noch 2020
Bei der Sicherheits-Technik zeigt sich der Elantra umfangreich bestückt. Zum Paket gehören unter anderem Spurhalte-Assistent, Spurverlassens-Warnung, Fernlichtassistent, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera, Tot-Winkel-Assistent und ein adaptiver Tempomat.
Die Produktion des neuen Elantra läuft im Herbst 2020 parallel in Korea und am US-Standort Alabama an. Der Marktstart wurde auf das vierte Quartal 2020 datiert. Was die einzelnen Modellversionen kosten werden, ist jedoch noch nicht bekannt.
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Ja. Ein schönes Auto, das ich gerne auf unseren Straßen sehen würde.Nein. Kompakte Limousinen funktionieren hierzulande einfach nicht.
Fazit
Mit dem Elantra bietet Hyundai auf außereuropäischen Märkten eine Limousinen-Alternative zum hier bekannten Steilheck-i30 an (dessen US-Entsprechung Elantra Hatchback übrigens bald vom dortigen Markt verschwindet). Mit dem Modell decken die Koreaner eine große Bandbreite ab: Von der Normalversion über den Hybriden bis zum sportlichen N-Line steht alles parat. Und ein besonders dynamischer Elantra N soll ja ebenfalls noch kommen.
Redakteur
Autos müssen für mich mittlerweile vor allem nutzwertig sein, einzig bei einer AC Cobra könnte ich auch absolut unvernünftig werden. Mobilität mit Leidenschaft, das waren die Zeiten mit meinen Golf I GTI-Modellen oder meinen Mazda MX-5-Spielzeugen. Heute spielt sich Mobilität mit Leidenschaft für mich überwiegend auf zwei Rädern ab - mit Muskelkraft oder Verbrenner-Antrieb. Zur Wahl stehen dabei jeweils verschiedene Konzepte.
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